Erfolg der internationalen Kampagne von über 1 Mio Unterschriften! Benetton sagt Entschädigungszahlung für Rana Plaza Opfer zu, nur: zu wenig!

Das eingestürzte Rana Plaza Gebäude 2013.Das eingestürzte Rana Plaza Gebäude 2013(Bonn, 20.4.2015) Am 24. April 2013 starben 1.134 Menschen beim Einsturz des Rana Plaza Gebäudes in Bangladesch, als sie Kleidung für internationale Modeunternehmen nähten, darunter United Colours of Benetton, Mango, und die deutschen Unternehmen KiK, Adler Modemärkte, NKD, Güldenpfennig und Kanz/Kids Fashion Group. Viele Opfer warten auch zwei Jahre nach dem Unglück noch immer auf eine Entschädigung: Dem Fonds fehlen noch 6 Mio. USD, laut ILO werden 30 Mio. USD benötigt.

Der Umsatz der mindestens 28 Hersteller, die in Rana Plaza produzieren ließen, beläuft sich auf rund 20 Mrd. USD – mehr als hundertmal so viel. Allein Benetton erwirtschaftet 2 Mrd. USD. Die Modemarke schmückt sich gerne mit ihrem Engagement für Menschenrechte und Umwelt. Umso unverständlicher, dass sich das Unternehmen erst nach öffentlichem Druck und zwei Jahren bereit erklärt hat, nur 1,1 Mio. USD an die Opfer zu zahlen. So zieht Benetton mit dem Textildiscounter KiK gleich. „Gemessen an ihren Umsätzen und Auftragsvolumen in der Rana-Plaza-Fabrik müssten beide Unternehmen jeweils mindestens 3 Mio. USD in den Fonds einzahlen“, sagt Gisela Burckhardt, Vorstandsvorsitzende von FEMNET.

Andere Produzenten wie NKD, Adler und Kids for Fashion haben noch gar nichts in den Fonds eingezahlt. „Es ist empörend, dass die Unternehmen Aufträge an Fabriken nach Bangladesch vergeben, um dort von niedrigen Löhnen und geringen Umweltauflagen zu profitieren, aber nicht bereit sind, bei Unfällen die Verantwortung zu übernehmen“, kritisiert Burckhardt. "Die deutsche Bundesregierung solle dem Beispiel Frankreichs folgen und endlich ein Gesetz verabschieden, das die Unternehmen verpflichtet, Vorsorge zu tragen und bei Unfällen oder der Verletzung von Arbeitsrechten zu haften. Derzeit gibt es für den Rana-Plaza-Fonds nur freiwillige Zahlungen. Das ist unhaltbar“, meint Gisela Burckhardt.

FEMNET und das Aktionsbündnis Gerechter Welthandel werden am 23.4.15 um 17 Uhr auf dem Friedensplatz in Bonn vor Benetton eine „Alternative Modenschau“ und eine Mitmach-Aktion für die Passant*innen durchführen.

Auch in anderen Städten Deutschlands (Berlin, Dresden, Hamburg, u.a.) und Europas wird es Aktionen anlässlich des Einsturzes von Rana Plaza geben.

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