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Transparenz Kampagne 2017Berlin. Die deutschen Unternehmen KiK und Hugo Boss sind der Aufforderung einer internationalen Koalition von neun Menschenrechtsorganisationen und Gewerkschaften, sich zu Transparenz in ihren Lieferketten zu verpflichten, nicht gefolgt, zeigt der heute erschienene Bericht „Follow the Thread“. Adidas und Esprit haben sich als einzige deutsche Unternehmen bisher darauf festgelegt, den sogenannten Transparency Pledge bis Ende 2017 umzusetzen. Die Kampagne für Saubere Kleidung fordert KiK und Hugo Boss auf, diesem positiven Beispiel zu folgen. Informationen über Fabriken, in denen Markenkleidung hergestellt wird, helfen lokalen und internationalen NGOs dabei, Missstände und Arbeitsrechtsverletzungen bei Zulieferern früher aufzudecken.

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Arbeiter*innen einer teilweise eingestürzten Fabrik protestieren für ihre Sicherheit

Arbeiter*innen protestieren bei der für die Sicherheit zuständigen Behörde (Department of Inspection for Factories and Establishments (DIFE)) für notwendige Sanierungen und Gebäudesicherheit in Textilfabriken. Foto: © NGWFArbeiter*innen protestieren bei der für die Sicherheit zuständigen Behörde (Department of Inspection for Factories and Establishments (DIFE)) für notwendige Sanierungen und Gebäudesicherheit in Textilfabriken. Foto: © NGWF

Am Nachmittag des 5. April 2017 stürzten in Bangladeschs Hauptstadt Dhaka Teile des 15-stöckigen Fabrikgebäudes Ananta Plaza ein, während rund 3.000 Näherinnen im Innern des Gebäudes arbeiteten. Die beiden im Gebäude ansässigen Fabriken Ananta Fashion und Ananta Apparels Ltd produzieren u.a. für H&M, C&A, Zara, Mango, Marks & Spencer, GAP, Levis, Jack & Jones und Abercrombie & Fitch.

Zwar kam dabei niemand zu Schaden, jedoch erinnerte der Vorfall stark an die Rana Plaza Katastrophe im April 2013. Hier kamen bei dem Einsturz eines Fabrikkomplexes mehr als 1.100 Menschen ums Leben, über 2.000 wurden zum Teil stark verletzt. Dass es in diesem Fall zu keiner Wiederholung der Tragödie kam, ist vor allem den schnellen Reaktionen von Arbeiter*innen und Gewerkschaften zu verdanken, die nach dem Kollaps der Räume im Erdgeschoss auf eine umgehende Schließung der Fabrik drängten.

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Proteste vor der Deutschen Botschaft in Jakarta.Am 30. März 2017 haben die indonesischen Gewerkschaften GSBI und FSPMI eine Protestaktion vor der deutschen Botschaft in Jakarta organisiert, um auf das Schicksal von 4.000 Arbeiterinnen aufmerksam zu machen, die bei einem Zulieferer von den deutschen Unternehmen s.Oliver und Gerry Weber gearbeitet haben. Im April 2015 hat die insolvente Textilfabrik Jaba Garmindo in Indonesien geschlossen. Bis heute warten Tausende vorwiegend weibliche Beschäftigte, die damals entlassen wurden, vergebens auf vier ausstehende Monatsgehälter sowie Abfindungen von insgesamt fast 11 Millionen US-Dollar. Die Kampagne für Saubere Kleidung ruft s.Oliver und Gerry Weber dazu auf, sich an den Entschädigungszahlungen zu beteiligen.

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Zum 1. April 2017 tritt in NRW das neue Tarif- und Vergabegesetz (TVgG NRW) in Kraft. Es regelt, wie Städte und Kommunen Nachhaltigkeitsaspekte berücksichtigen können, wenn sie Berufsbekleidung, Bürobedarf oder IT-Waren einkaufen. Allein in NRW betrifft das ein Volumen von 50 Milliarden Euro an Steuergeldern. Das Bündnis für öko-soziale Beschaffung NRW begrüßt daher die Novelle und fordert die Landesregierung auf, mit gutem Beispiel voranzugehen und eine wirksame Nutzung der neuen Spielräume sicherzustellen. „Die größte bisherige Schwachstelle“ sei beseitigt, da nun die Einhaltung internationaler Arbeits- und Menschenrechte effektiver nachgewiesen werden müssten, so das Bündnis, zu dem unter anderem FEMNET, das Eine Welt Netz NRW, die Christliche Initiative Romero und WEED - Weltwirtschaft, Ökonomie und Entwicklung - gehören.

Gleichzeitig macht das Bündnis auf die Verantwortung Deutschlands aufmerksam, betont Marie-Luise Lämmle von FEMNET und bezieht sich auf die Verhandlungen um die Freilassung zahlreicher Gewerkschaft*innen in Bangladesch, bei denen auch die Reaktionen seitens deutscher Handelsverbände, Gewerkschaften und der Kampagne für Saubere Kleidung eine Rolle spielten. „Dies zeigt, dass Deutschland als bedeutendes Importland bei der Frage um gerechte Arbeitsbedingungen in den Produktionsländern durchaus die Möglichkeit hat, positiv Einfluss zu nehmen,“ so Lämmle.

Die Näherin Basamma mit ihrem Sohn in ihrer Ein-Zimmer-Wohnung in Bangalore: „Wir wollen besser bezahlt werden.“ © FEMNETBonn. Der internationale Aktionstag Equal Pay Day weist jedes Jahr darauf hin, dass Frauen und Männer immer noch ungleich bezahlt werden und fordert eine gleiche Bezahlung. 21 Prozent verdienen Frauen hierzulande weniger als Männer. Die Frauenrechtsorganisation FEMNET möchte diesen Tag auch nutzen, um darauf aufmerksam zu machen, dass die Situation in anderen Ländern sogar noch schlimmer aussieht.

In einem Herstellungsland der Bekleidungsindustrie wie Indien zum Beispiel. Dort beträgt die Mindestbezahlung für ungelernte Arbeiter in Delhi rund 10 000 Rupien pro Monat (umgerechnet rund 143 Euro). Aber Näher*innen, die als Heimarbeiter*innen für die Textilindustrie beschäftigt sind, verdienen rund 2000 Rupien pro Monat, umgerechnet knapp 30 Euro – also nur ein Fünftel davon.

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Spinnereimitarbeiterinnen Tamil Nadu 2016. Foto: © FEMNET

Laut Regierung kein einziges gesetzlich vorgeschriebenes Anti-Belästigungskomitee in Tamil Nadus Spinnereien registriert.

Eine Anfrage unserer Partnerorganisation READ bei der Regierung des südindischen Bundesstaates Tamil Nadu hat ergeben, dass keine einzige der 3.000 im Bundesstaat ansässigen Spinnereien ein Anti-Belästigungskomitee registriert habe. Dabei sind v.a. die großen Firmen gesetzlich dazu verpflichtet, Komitees zu bilden, um Beschwerden über sexuelle Belästigung und Missbrauch nachzugehen.

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Textilfabrik in Bangladesch Foto: © Gisela Burckhardt Textilfabrik in Bangladesch Foto: © Gisela Burckhardt, FEMNET Nach Monaten internationaler Proteste von Gewerkschaften und Nichtregierungsorganisationen weltweit, kam es zu einer Einigung zwischen Gewerkschaften, dem Arbeitsministerium und Arbeitgebern in Bangladesch, alle inhaftierten Gewerkschafter*innen frei zulassen. Die Kampagne für Saubere Kleidung begrüßt diese Einigung als einen positiven ersten Schritt, warnt aber davor, dass die Krise in Bangladeschs Textilsektor dadurch noch nicht überstanden ist.

Die Einigung zwischen IndustriALL Bangladesh Council (IBC), dem Arbeitsministerium und dem Arbeitgeberverband BGMEA kam am 23. Februar 2017 zu Stande, nachdem einige internationale Bekleidungsunternehmen ihre Teilnahme an einer Konferenz der Bekleidungsindustrie (Dhaka Apparel Summit) absagten.

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Logos der beteiligten Organisationen und Verbände

In einem schriftlichen Appell an die Premierministerin von Bangladesch, Sheikh Hasina, und an die lokale Vereinigung der Textilunternehmen (BGMEA) setzen sich der Handelsverband Deutschland (HDE), der Gesamtverband textil+mode, die Kampagne für Saubere Kleidung (CCC) und der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) für die Wahrung internationaler Menschenrechtsstandards im Textilsektor ein.

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Textilgewerkschafter*innen im Streik am 10.02.2017. Foto: © NGWFTextilgewerkschafter*innen im Streik am 10.02.2017. Foto: © NGWFBonn/Berlin. Seit Dezember 2016 sind in Bangladesch zahlreiche Gewerkschafter- und Arbeiter*innen verhaftet und Gewerkschaftsbüros geschlossen worden, weil sie sich an einem friedlichen Streik für eine Verdreifachung der Löhne beteiligt haben. Außerdem wurde gegen Hunderte Arbeiter*innen Anzeige gegen unbekannt erstattet und über 1500 Arbeiter*innen aus Fabriken entlassen, die Kleidung für H&M, Inditex (Zara/Bershka), VF (North Face) und Gap produzieren. Bangladeschs Textilindustrie hat einen der niedrigsten Löhne in der Region, der trotz Inflation schon seit drei Jahren nicht erhöht wurde.

Bangladesch profitiert vom “Everything But Arms” Handelsabkommen der EU, das Teil des internationalen Zollpräferenz-Systems (GSP) ist und 49 am wenigsten entwickelten Ländern, darunter auch Bangladesch, zollfreien Zugang zum europäischen Markt für alle Güter außer Waffen und Munition garantiert. Darf aber diese Zollvergünstigung bei der massiven Verletzung von elementaren Rechten wie den Kernarbeitsnormen der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) gewährt werden? Da Bangladesch interessiert ist, demnächst vom GSP+ zu profitieren, das explizit die Gewährung von Zollfreiheit an die Einhaltung von Sozialstandards knüpft, hält die CCC es für geboten, dass die EU eine Überprüfung einleitet, ob Bangladesch die Menschenrechte einhält und die Handelserleichterungen aufkündigt, wenn weiterhin die Arbeitsrechte verletzt werden.

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Ausstellung im Foyer der HAW Hamburg. Foto: © HAW HamburgAusstellung im Foyer der HAW Hamburg. Foto: © HAW HamburgAttendorn, Bielefeld, Bonn, Düsseldorf, Hamburg, Herrsching, Leipzig, Möckmühl, Mönchengladbach, Nordhorn und Siegen waren Ausstellungsorte.

Nach einem erfolgreichen Auftakt 2016war die Ausstellung auch bis Ende des Jahres gefragt. An insgesamt neunzehn Orten in Deutschland gewährte die Ausstellung „Ich mache deine Kleidung! Die starken Frauen aus Süd Ost Asien“ im Jahr 2016 einer breiten Öffentlichkeit Einblicke in den Arbeitsalltag und den Kampf um fairere Arbeitsbedingungen in der Textilindustrie in Kambodscha und Bangladesch.

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Demonstration der NGWF am 10.02.2017. Foto: © NGWFDemonstration der NGWF am 10.02.2017. Foto: © NGWFAm Freitag, 10. Februar 2017, haben National Garment Workers Federation (NGWF) und andere Gewerkschaften erneut für die Verbesserung der angespannten Situation von Gewerkschafter*innen in Bangladesch demonstriert. Mehrere hundert Näher*innen nahmen an der Demonstration in Dhaka teil.

 

 

 

 

 

 

 

Ihre Forderungen sind:

  1. die Freilassung von 25 fälschlich inhaftierten Gewerkschaftsmitgliedern und Aktivist*innen.
  2. die unrechtmäßigen Klagen gegenüber 11 Arbeiter*innen und Aktivist*innen fallen zu lassen.
  3. Alle unrechtmäßig entlassenen 2600 Arbeiter*innen aus 65 Fabriken (darunter 215 Mitglieder von NGWF in 24 Fabriken) müssen wieder eingestellt werden
  4. die von der Polizei geschlossenen Zweigstellen aller Gewerkschaftverbände in Ashulia (NGWF war hier in 12 von 19 Fabriken präsent, 6 davon wurden unrechtmäßig geschlossen) und anderen betroffenen Stadtteilen von Dhaka, müssen wieder eröffnet werden, sodass diese ihre Arbeit wieder aufnehmen können.
  5. die sofortige Beendigung aller mutwilligen Versuche, 19 Fabrikgewerkschaften (darunter 12 von NGWF) aufzulösen.
  6. die Arbeiter*innen von 84 Fabriken zu entschädigen, deren Arbeitslohn unrechtmäßig einbehalten wurde.
  7. der Durchschnittslohn in allen Bekleidungsfabriken muss um fünf Prozent pro Jahr seit der letzten Lohnerhöhung vor drei Jahren angehoben werden, bisherige Zahlungsrückstände müssen gezahlt werden.
  8. die Löhne sollten perspektivisch den Lebenshaltungskosten der Arbeiter*innen angepasst werden, um diesen durch einen angemessenen Lohn ein menschenwürdiges Leben zu ermöglichen („Living Wage“).
  9. ein Ende der Schikane gegenüber sechs Gewerkschaftsführer*innen, u.a. durch die Einsicht und Kontrolle von Bankkonten der Gewerkschafter*innen.

Demonstration der NGWF am 10.02.2017. Foto: © NGWFDemonstration der NGWF am 10.02.2017. Foto: © NGWFBereits seit Dezember 2016 protestieren Arbeiter*innen in Bangladesch friedlich für die Anhebung des Mindestlohns und werden dabei massiv schikaniert. FEMNET e.V. unterstützt die Forderungen der Gewerkschaften sowie die Petition des International Labour Rights Forum (ILRF), mit der Unternehmen wie H&M, C&A oder GAP aufgefordert werden, sich für unrechtmäßig verhaftete Arbeiterinnen und Arbeiter einzusetzen.

Unterschreiben Sie die Petition hier:

https://actionnetwork.org/petitions/brands-respect-basic-rights

Screenshot 'Buy good stuff'Seit dem 1. Februar 2017 informiert die Internetseite www.buygoodstuff.de über ökologisch-nachhaltige und fair produzierte Mode in Kölner Geschäften inklusive Navigation per Smartphone.

Bonn. Der grüne Lifestyle erobert die Modeläden und beweist: Mode ist nicht nur schön, sondern kann auch verantwortungsvoll sein! Unter der Schirmherrschaft der Kölner Oberbürgermeisterin Henriette Reker erschien im September 2016 der „BUY GOOD STUFF – Fair Fashion Shopping Guide Köln“ als Printausgabe. Dieser erste Einkaufsratgeber zu öko-fairer Mode in Köln, ein Kooperationsprojekt von der AMD Akademie Mode & Design, Fachbereich Design der Hochschule Fresenius, und dem Frauenrechtsverein FEMNET, steht nun auch als Online-Version zur Verfügung.

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