Nachrichten zu unserer Arbeit - Existenzlohn jetzt! Faire Löhne für Textilarbeiter*innen

Demonstration der NGWF in Bangladesch im Februar 2023.

© FEMNET

FEMNET und die Clean Clothes Campaign unterstützen die Gewerkschaften in Bangladesch bei ihrer Forderung nach einer Erhöhung des Mindestlohns auf 23.000 Taka

Nach fünf Jahren hat die bangladeschische Regierung endlich wieder einen Lohnausschuss einberufen, um den Mindestlohn für die Bekleidungsbranche, in der rund 4 Millionen Arbeiter beschäftigt sind, zu überarbeiten. Der derzeitige Mindestlohn von 8.000 Taka (ca. 65 Euro) reichte bereits bei seinem Inkrafttreten im Jahr 2019 nicht für einen angemessenen Lebensunterhalt aus. Seitdem mussten die Beschäftigten den zusätzlichen Druck der Covid-19-Pandemie und der anschließenden hohen Inflation ertragen, ohne dass ihre Löhne gestiegen sind.

Die neue Mindestlohnforderung von 23.000 Taka (ca. 188 Euro) wurde auf der Grundlage einer umfassenden Studie des Bangladesh Institute for Labour Studies (BILS) berechnet und von den Gewerkschaften des Landes sowie der globalen Gewerkschaft IndustriALL einstimmig unterstützt. Unsere Partner*innen in Bangladesch und andere unabhängige Gewerkschaften haben keine Vertretung in der Lohnkommission, organisieren aber lokale Kampagnen, um dieser Forderung Nachdruck zu verleihen.

Die diesjährige Revision des Mindestlohns fällt in eine schwierige Zeit für die Arbeitnehmerrechtsbewegung in Bangladesch. Die jüngste Ermordung des Gewerkschafters Shahidul Islam ist eine deutliche Erinnerung an das ausgesprochen repressive Umfeld, in dem die Lohnverhandlungen stattfinden. In der Vergangenheit haben die Mindestlohnrevisionen zu einem schockierenden Ausmaß an Unruhen geführt. Im Jahr 2018 wurde ein Arbeiter getötet, Dutzende wurden verletzt und Tausende verloren ihren Arbeitsplatz. FEMNET und die Clean Clothes Campaign sind solidarisch mit den Gewerkschaften in Bangladesch, die für einen höheren und gerechteren Mindestlohn kämpfen. Wir fordern alle beteiligten Parteien auf, das Recht der Gewerkschaften zu respektieren, friedlich und kollektiv für ihre Lohnforderungen zu kämpfen.

 

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