Nachrichten - Bündnis für nachhaltige Textilien

Cover des Buches

MIND THE GAP – Aktuelle Studie zur Situation der Textilarbeiterinnen in Bangladesch

FEMNET Partnerorganisation untersucht vorherrschende Arbeitsbedingungen und Lohnpraktiken in der Konfektionierung, und entwirft eine gerechtere Lohnstruktur.

Im Zuge des gemeinsamen MAP-Vorhabens von HEJSupport, SÜDWIND-Institut, INKOTA-netzwerk und FEMNET, hat unsere Partnerorganisation BILS (Bangladesh Institute of Labour Studies) eine umfangreiche Studie zu Löhnen und Arbeitsbedingungen in Bangladesch angefertigt – und hat dafür Fabriken unter die Lupe genommen, in denen Mitgliedsunternehmen des Textilbündnisses einkaufen.

Während Sicherheitsvorkehrungen innerhalb der letzten Jahre tatsächlich sichtbar verbessert wurden, haben sich andere Arbeitsbedingungen kaum geändert: Zwangsarbeit, exzessive Überstunden, Diskriminierung, Missbrauch, Gewalt gegen Frauen, Lohndiebstahl und fehlende Vereinigungsfreiheit sind noch immer allgegenwärtig. Viele der Missstände sind dabei auf die mehr als unzureichenden Löhne zurückzuführen: Laut der Berechnungen von BILS liegen diese momentan 11% unter der Armutsgrenze. Die Forderungen von BILS hinsichtlich der Lohnerhöhungen belaufen sich mit rund 22.000 Taka dabei auf fast ein Dreifaches des aktuellen Mindestlohns – und sind dringend notwendig. Denn die große Mehrheit der Arbeiter*innen ist verschuldet und lebt in Abhängigkeit von monatlichen Geldanleihen.

„Was die Arbeitsgesetze und Standards betrifft, so sind rechtswidrige Entlassungen, eingeschränkte Vereinigungsfreiheit, Missbräuche und Zwangsarbeit, Diskriminierung, Lohndiebstahl, extreme Überstunden (…) sowie mangelhafter Arbeitsschutz in den meisten Fabriken an der Tagesordnung. Die Einkaufspraktiken der einkaufenden Unternehmen scheren sich wenig darum.“
Quelle: Mind the Gap, S. 5

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