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Sofortige Solidarität mit Arbeiter*innen in Bangladesch nötig! Spenden Sie für die Näher*innen! Unterstützen Sie unseren Solidaritätsfonds!

Arbeiter*innen nach einem Treffen im Büro der FEMNET-Partnerorganisation BCWS. Foto: S. Marx | FEMNETArbeiter*innen nach einem Treffen im Büro der FEMNET-Partnerorganisation BCWS. Foto: S. Marx | FEMNET

Bonn. Arbeiter*innen, die für die rechtmäßige Umsetzung von Lohnerhöhungen protestieren, werden zur Zeit entlassen, inhaftiert und schikaniert. Die bangladeschische Gewerkschaft NGWF teilt FEMNET mit:

  • Hunderte Arbeiter*innen wurden verhaftet.
  • An die 4000 Arbeiter*innen wurden angeklagt.
  • Über 30 Arbeiter*innen wurden vor Gericht schon verklagt.
  • Rund 7000 Arbeiter*innen wurden entlassen-

Am 01.02.2019, protestierte die Gewerkschaft NGWF und rief dazu auf, dass die verhafteten Arbeiter*innen sofort freigelassen, falsche Anschuldigungen zurückgezogen und entlassene Arbeiter*innen wieder eingestellt werden müssen.

Als Reaktion auf die Streiks von Arbeiter*innen in der Textilindustrie, klagten Fabrikbesitzer Streikführer*innen und andere unliebsame Arbeiter*innen an und beschuldigten sie, in der Fabrik randaliert zu haben. „Es werden einfach Listen am Tor ausgehängt mit Fotos und Namen von Arbeiter*innen, die nicht mehr zur Arbeit kommen dürfen. Vor allem Leute, die dem Management unbequem sind, Gewerkschafter*innen und Angestellte, die sich für die Rechte ihrer Kolleginnen und Kollegen einsetzen oder schwangere Frauen, die demnächst in Mutterschaftsurlaub gehen“, erzählen die Arbeiter*innen.

Viele werden auch unter Vorwänden angeklagt: „Wir wurden vom Management grundlos beschuldigt, in der Fabrik randaliert zu haben. Seitdem läuft ein Haftbefehl gegen uns und wir trauen uns nicht mehr nach Hause, weil wir dort verhaftet werden. Wir wissen nicht, wie wir uns dagegen wehren sollen!“

Gewerkschaftsdemo in Bangladesch am 01.02.2019. Foto: © NGWFGewerkschaftsdemo in Bangladesch am 01.02.2019. Foto: © NGWF

Die verhafteten und angeklagten Näherinnen können sich weder Kaution noch Anwaltskosten leisten. Die betroffenen Arbeiterinnen und ihre Familien benötigen sofortigen Rechtsbeistand!

Zur Unterstützung unserer gewerkschaftlichen und zivilgesellschaftlichen Partner, die sich für die Inhaftierten einsetzen und  für die rechtmäßige Zahlung von Löhnen für alle Arbeiterinnen kämpfen, ruft FEMNET zu Spenden auf. Unterstützen Sie unseren Rechtshilfefonds/ Solidaritätsfonds!

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Hintergrund

Seit 1.12.2018 sollen Mindestlöhne von 8000,- Taka (ca. 83,- EUR) gezahlt werden, die Gewerkschaften hatten das Doppelte (16.000,- Taka) verlangt. Seitdem demonstrieren die Arbeiter*innen, vor allem in den Fabriken, in denen die Erhöhung des Mindestlohnes auch im Dezember noch nicht umgesetzt wurde. Weitere Informationen finden Sie hier.

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