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Arbeiterinnen bei einer Demonstration der Gewerkschaft NGWF in Bangladesch

© NGWF

10 Jahre nach Rana Plaza: Was hat sich getan?

10 Jahre ist der Einsturz des Rana Plaza Gebäudes in Bangladesch her, bei dem mehr als 1000 Menschen starben. Die Gebäudesicherheit in den Fabriken ist durch internationale Abkommen, wie dem Accord, verbessert worden. Aber was hat sich in Bezug auf die Arbeitsbedingungen getan? Im Februar waren wir in Bangladesch und haben mit unserer Partnerorganisation NGWF gesprochen.

Laut Amirul Haque Amin, Präsident der National Garments Workers Federation (NGWF), haben sich einzelne Sicherheitsstandards in den Fabriken, z.B. der Brandschutz, verbessert. Die Arbeitsbedingungen der Näher*innen jedoch nicht. Sie verdienen noch immer nicht genug, um ihren Lebensunterhalt und den ihrer Familie zu bestreiten. Die Löhne in Bangladesch sind seit 5 Jahren nicht mehr gestiegen. Aktuell beträgt der Lohn einer Näherin etwa 8.000 Taka monatlich, was rund 72 € entspricht. Viel zu wenig, um die Kosten für Miete, Nahrung und medizinische Versorgung zu decken. Für die anstehenden Lohnsteigerung fordern Gewerkschaften deshalb 23.000 Taka – dieser Mindestlohn würde aber immer noch keinem Existenzlohn entsprechen.

Gleichzeitig nimmt der Druck auf die Arbeiter*innen zu, denn die Zielvorgaben der Stückzahlen pro Tag steigen weiter an. Bangladesch exportiert heute mehr Textilien als vor der Pandemie. Auch ist es weiterhin schwierig, sich gewerkschaftlich zu organisieren.

Rana Plaza öffnete vor 10 Jahren der breiten Öffentlichkeit die Augen über diese ausbeuterische Industrie. Traurigerweise hat das an den Arbeitsbedingungen der Näher*innen nicht viel verändert.

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Das gesamte Interview mit Amirul Haque Amin, finden Sie auf unserem YouTube Kanal.

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