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NGWF fordert faire Löhne in der Bekleidungsindustrie in Bangladesch

The National Garment Workers Federation (NGWF) hat am 14. Oktober 2016 eine Kampagne für höhere Löhne in der bangladeschischen Bekleidungsindustrie gestartet. Unter dem Titel „Living wage…fair price of garment products” fordert die Gewerkschaft eine faire Entlohnung der rund 4,2 Millionen Beschäftigten in der Bekleidungsindustrie (davon sind etwa 3,2 Millionen Frauen). Eine Demonstration durch die Hauptstadt Dhaka unter Beteiligung verschiedener nationaler sowie lokaler Gewerkschaften und anderer zivilgesellschaftlichen Organisationen machte auf die Belange der Arbeiter*innen aufmerksam.

NGWF Demo 14.10.2016 vor dem Presse-Club in Dhaka, Bangladesch. Foto: © NGWFNGWF Demo 14.10.2016 vor dem Presse-Club in Dhaka, Bangladesch. Foto: © NGWF

Die Sprecher*innen der Kampagne betonten, dass die Bekleidungsindustrie mit rund 82 Prozent der Exporterlöse der größte Industriesektor des Landes sei, Bangladesch aber mit seinem Mindestlohn von 68 US-Dollar im Monat weit hinter anderen Ländern der Region zurückbleibe: „Der Mindestlohn in Indonesien beträgt 200 US$, in Kambodscha 140 US$ und 85 US$ in Myanmar. Es ist daher essentiell, den Mindestlohn zumindest soweit anzuheben, dass die Arbeiter*innen davon leben können.“

Multinationale Konzerne machen riesige Gewinne durch die Differenz von billig eingekauften Produkten und dem viel höheren Verkaufspreis. Zudem zahlen die Konzerne oftmals deutlich niedrigere Preise für Produkte aus Bangladesch im Vergleich zu China, Indonesien und Kambodscha, da Bangladesch die weltweit billigsten Arbeitskräfte hat. Dies muss endlich aufhören, damit auch die Arbeiter*innen in Bangladesch von ihrem Lohn die Familie ernähren können, so die Organisator*innen der „Living wage“-Kampagne.

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