Nachrichten - Solidarisch wirken Coronakrise

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Noch kein Ende in Sicht – Näher*innen in Bangladesch kämpfen weiter um ihre Existenz

In vielen großen Exportfabriken in Bangladesch wird wieder produziert. Die Gesamtauslastung ist aber noch nicht erreicht und viele Näher*innen bleiben weiter ohne Arbeit. Gleichzeitig werden unter dem Vorwand der Coronakrise Arbeitsrechte beschnitten und Gewerkschafter*innen entlassen.

Laut der Tageszeitung Dhaka Tribune haben rund 36 Millionen Menschen ihren Arbeitsplatz für zwei Monate während der Corona Pandemie verloren.

Inzwischen wird in vielen großen Exportfabriken wieder produziert, die laut eigenen Angaben derzeit zu 80% ausgelastet seien. Die kleineren und mittleren Fabriken haben hingegen weniger Arbeit und beschäftigen daher auch weniger Arbeiter*innen. Zahlreiche Arbeiter*innen sind aber nicht wieder eingestellt worden. Unter dem Vorwand der Coronakrise haben Fabriken speziell organisierte Gewerkschafter*innen entlassen.  Tausende von Arbeiter*innen kämpfen ums Überleben, zusätzlich sind die Preise für Medizin, Strom und Transport angestiegen. Laut Unternehmensverband BGMEA haben am 17.7.2020  rund 76% der Fabriken den Lohn für Juni gezahlt, rund 24% aber nicht.

Die Regierung von Bangladesch hat nach Ausbruch der Coronakrise Ende März 2020 ein Hilfspaket in Höhe von 590 Millionen USD für die Fabrikbesitzer*innen zur Zahlung von Löhnen zur Verfügung gestellt. Inzwischen fordern die Produzent*innen einen weiteren Hilfsfonds, weil sie fürchten, ab September nicht genügend Aufträge zu haben, um die Arbeiter*innen zu bezahlen.

Wie sich unser Partner vor Ort für Betroffene einsetzt:

Mit den Spenden aus dem Corono-Nothilfefonds hat die Gewerkschaft NGWF Lebensmittelnothilfe für 725 Familien von Textilarbeiter*innen geleistet. Darüber hinaus wurde wichtige Aufklärungsarbeit geleistet. NGWF hat über 1000 Infobroschüren zu COVID-19 und Präventionsmaßnahmen verteilt.

Die Gewerkschaft beobachtet fortlaufend Fabrikschließungen, berichtet von beurlaubten oder entlassenen Arbeiter*innen und nach wie vor ausstehenden Lohnzahlungen. Diese kritische Situation benötigt ein starkes Entgegensteuern. So setzt sich NGWF auch zukünftig für Nothilfe mit Lebensmitteln und einen Ausbau von starken Gewerkschaften ein, wobei wir sie mit unserem Corona-Nothilfefonds unterstützen.

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