Nachrichten - Solidarisch wirken Coronakrise

© Anne Bienias

#PayYourWorkers – Globale Proteste zeigen Wirkung

Seit Beginn der Coronakrise protestieren Textilarbeiter*innen weltweit für die Fortzahlung ihrer Löhne und für den Erhalt ihrer Arbeitsplätze. Die Lohnausfälle, auch für bereits gefertigte Waren, sind immens. Viele Unternehmen entziehen sich ihrer Verantwortung gegenüber den Textilarbeiter*innen, da sie keine Konsequenzen fürchten müssen. Die internationalen Proteste erzielen jedoch auch erste Erfolge.

Von Sri Lanka bis Rumänien, von Indonesien bis Belgien – Proteste gegen Lohnausfälle und Massenentlassungen in der Textilindustrie durch die anhaltende Pandemie haben ein globales Level erreicht. Das internationale Netzwerk Clean Clothes Campaign (CCC) hat diesen November die Kampagne #PayYourWorkers gestartet, um Unternehmen zur Verantwortung gegenüber den Arbeiter*innen aufzufordern.

Eine demonstrierende Textilarbeiterin hält ein Schild mit der Aufschrift 'Workers fear starvation' hoch© Anne BieniasDenn nach wie vor stornieren zahlreiche Modemarken vereinbart Aufträge oder unterlassen die Zahlung für bereits gefertigte Ware.

Unternehmen für solche Praktiken zu Verantwortung zu ziehen, ist schwierig. Ihr Einfluss ist groß und Verstöße und Arbeitsrechtsverletzungen bleiben ohne weitreichende Konsequenzen. Das deutsche Unternehmen Collosseum beispielsweise weigert sich, die Summen für abgeschlossene Aufträge zu den ursprünglich vereinbarten Bedingungen zu bezahlen. Eine gängige Praxis mit fatalen Folgen für die Lieferanten und Textilarbeiter*innen. So bleiben Fabrikbesitzer ihren Arbeiter*innen rechtmäßige Lohnzahlungen schuldig.

Die weltweiten Proteste zeigen jedoch auch Wirkung. In Thailand haben Wanderarbeiter*innen gegen Lohnausfälle erfolgreich Klage eingereicht. Neben Tesco und Starbucks hat inzwischen auch Disney zugestimmt, geschuldete Löhne in Höhe von 110.000 US $ zu zahlen.

Die CCC will diesen Druck weiter aufrechterhalten und hat begonnen, Gespräche mit den Marken aufzunehmen. Darüber hinaus sind auch im kommenden Jahr Kampagnen und Proteste geplant.

Protestierende Textilarbeiterinnen der GLU. © Anne Bienias© Anne Bienias

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