Pressemitteilungen

(Berlin, 20.4.2014) In einer gemeinsamen Stellungnahme mit dem Forum Menschenrechte begrüßt das CorA-Netzwerk für Unternehmensverantwortung, dass die Bundesregierung das Thema verantwortungsvolle Lieferketten auf die Agenda der G 7-Präsidentschaft gesetzt hat. Die Netzwerke fordern die Bundesregierung jedoch auf, es nicht bei freiwilligen Maßnahmen zu belassen. FEMNET e.V. ist aktives Mitglied im CorA-Netzwerk und unterstützt diesen Appell.

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Das eingestürzte Rana Plaza Gebäude 2013.Das eingestürzte Rana Plaza Gebäude 2013(Bonn, 20.4.2015) Am 24. April 2013 starben 1.134 Menschen beim Einsturz des Rana Plaza Gebäudes in Bangladesch, als sie Kleidung für internationale Modeunternehmen nähten, darunter United Colours of Benetton, Mango, und die deutschen Unternehmen KiK, Adler Modemärkte, NKD, Güldenpfennig und Kanz/Kids Fashion Group. Viele Opfer warten auch zwei Jahre nach dem Unglück noch immer auf eine Entschädigung: Dem Fonds fehlen noch 6 Mio. USD, laut ILO werden 30 Mio. USD benötigt.

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Hugo Boss AnzeigeMit Straßenaktionen und Online-Protesten haben AktivistInnen der Kampagne für Saubere Kleidung (CCC) das Unternehmen HUGO BOSS aufgefordert, faire Löhne an seine NäherInnen zu zahlen und ihnen ihr Recht auf Organisationsfreiheit nicht weiter zu verwehren. Die Protestaktionen fanden im Vorfeld der Bilanzpresse- und Analystenkonferenz von HUGO BOSS statt, bei der das Unternehmen jährlich seinen Anlegern die finanziellen Ergebnisse präsentiert.

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Stellungnahme des CorA-Netzwerks für Unternehmensverantwortung und der Kampagne für Saubere Kleidung zum Textilbündnis (Download als PDF-Datei)

Die Kampagne für Saubere Kleidung (CCC) und das CorA-Netzwerk für Unternehmensverantwortung setzen sich seit vielen Jahren für die Einhaltung von Menschenrechten sowie international vereinbarten sozialen Standards und Normen bei transnationalen Unternehmen, ihren Tochterfirmen und Zulieferern ein.

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Gewalttätige Aufseher greifen Gewerkschafter*innen und Arbeiter*innen der BEO Fabrik an. Foto: © Worker Rights ConsortiumGewalttätige Aufseher greifen Gewerkschafter*innen und Arbeiter*innen der BEO Fabrik an. Foto: © Worker Rights ConsortiumIn Bangladesch wurden 48 Arbeiter*innen der Fabrik BEO - in deutschem Besitz und Produzent für Lidl - im September 2014 entlassen, weil sie bei der Aufsicht über das Gebäude- und Brandschutzabkommen (Accord) Beschwerde aufgrund von Sicherheitsproblemen in der Fabrik eingereicht hatten. Auf einem Treffen beim Accord im Dezember 2014 zwischen allen Beteiligten (Arbeiter*innen, Gewerkschaft Akota, BEO Management u.a.) sagte das BEO Management zu, die entlassenen Arbeiter*innen wieder einzustellen und ihnen die ausstehenden Löhne zu zahlen. Dies ist bis heute nicht erfolgt. Am Sonntag, 15.2.2015 gab es ein weiteres Treffen zwischen Accord, der Gewerkschaft, den Importeuren Distra und Chicca von Lidl - leider ohne jegliche Lösung. Im Gegenteil, es gab handgreifliche Auseinandersetzungen der Aufseher, die mit Eisen-oder Holzstangen gegen Arbeiter*innen vorgingen.

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Das ausgebrannte Tazreen-FabrikgebäudeAm 24.11.2014 jährt sich zum zweiten Mal die Brandkatastrophe in der Textilfabrik Tazreen in Bangladesch, bei dem über 120 Arbeiter*innen starben und 150 sich verletzten, teils schwer.

In letzter Minute wurde eine Vereinbarung zwischen der Clean Clothes Campaign, dem internationalen Gewerkschaftsdachverband IndustriAll und C&A erreicht. Darin erklärt sich das Unternehmen bereit, Entschädigungs­zahlungen an die Opfer und Hinterbliebenen des Brandes zu zahlen. Es soll ein Fonds ähnlich den Entschädigungsprinzipien für die Rana Plaza Opfer geschaffen werden. C&A hat eine angemessene Summe für den Fonds zugesagt. Nun  sind auch die anderen Unternehmen (Walmart, Li&Fung, El Corte Inglés, KiK u.a.), die in Tazreen produzieren ließen, aufgerufen, in den Fonds einzuzahlen.

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Screenshot der Huffington Post

EV LogoFEMNET e.V. unterstützt das neu gegründete Bündnis „Eigentum verpflichtet – für gesetzliche Unternehmensverantwortung“.  Gisela Burckhardt, FEMNET, erklärt: „Die unzureichenden Zahlungen der Unternehmen in den Entschädigungsfonds für die Opfer und Hinterbliebenen von Rana Plaza sind ein klarer Beleg dafür, dass freiwillige Verpflichtungen der Industrie unzureichend sind. Wir brauchen gesetzliche Regelungen wie die Einführung einer  Unternehmenshaftung“.   

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Bundesminister Gerd Müller kündigte an, noch in diesem Jahr ein neues Textilsiegel auf den Markt zu bringen. Damit will er die deutsche Modebranche dazu bewegen, soziale und ökologische Mindeststandards einzuhalten.

Die Erfahrungen aus 20 Jahren zeigen allerdings, dass freiwillige Selbstverpflichtungen nicht weit führen, wie die zahlreichen Fabrikbrände zeigen. Zertifizierungen sollten aus unserer Sicht nicht allein das Produkt, sondern das gesamte Unternehmen einschließlich der Einkaufspraxis in den Blick nehmen. Auch die Zivilgesellschaft muss gleichberechtigt in den Prozess einbezogen werden.Wir begrüßen die Ankündigung des Ministers, eventuell einen gesetzlichen Rahmen vorzugeben. Die Einhaltung von Menschen- und Arbeitsrechten muss gesetzlich verbindlich sein und muss zuverlässig kontrolliert werden.

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Opfer können sich ab heute für den Fonds registrieren lassen. Aktionen bis zum Jahrestag am 24. April. Rana Plaza Überlebende zu Besuch in Deutschland.

Heute in einem Monat, am 24. April, wird sich das schwerste Unglück in der Textilindustrie zum ersten Mal jähren: das Unglück von Rana Plaza in Bangladesch, bei dem über 1130 Menschen starben und über 1500 teilweise schwerst verletzt wurden. Ab heute können sich die Opfer für den Entschädigungsprozess registrieren lassen, am Jahrestag selbst werden die Familien eine erste Vorauszahlung von 50.000 BTK (ca. 465 Euro) erhalten.

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Berlin. In knapp zwei Monaten jährt sich am 24. April zum ersten Mal der Zusammenbruch der Textilfabriken des Rana Plaza Gebäudes in Bangladesch. Die Kampagne für Saubere Kleidung appelliert im Zusammenschluss mit den Gewerkschaften in Bangladesch an alle verantwortlichen Modefirmen, die in Bangladesch produzieren lassen, unverzüglich in einen inzwischen etablierten und von der internationalen Arbeitsorganisation ILO überwachten Entschädigungsfonds einzuzahlen.

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Bonn/Münster. Anlässlich des 25. November, dem Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen, machen die Frauenrechtsorganisation FEMNET, die Christliche Initiative Romero und die Kampagne für Saubere Kleidung auf die Zwangsarbeit in indischen Spinnereien aufmerksam. Im Rahmen einer von FEMNET organisierten Vortragsreise halten derzeit zwei Inderinnen, Anita Cheria (Munnade) und Maheshwari Murugan (READ) in zehn Städten Deutschlands und an acht Mode-Hochschulen vom 18.11. bis 2.12.2013 Vorträge.

Ausbeutung in indischen Spinnereien und Nähfabriken

Über 45 Millionen Menschen arbeiten in der indischen Textilindustrie, Indien ist der größte Garn-Exporteur weltweit. Und obwohl der Wirtschaftszweig für das Land von enormer Bedeutung ist, verdienen die Textilarbeiter/-innen zu wenig, um ihre Familien zu ernähren. Die Arbeitsbedingungen sind oft unmenschlich. Es existieren Arbeitsschutzgesetze, aber diese werden in der Praxis selten umgesetzt.

„Sumangali“ – eine besonders schlimme Art der Zwangsarbeit

Eine besonders perfide Art der Zwangsarbeit verbirgt sich hinter dem Sumangali-System, das in den Spinnereien Tamil Nadus praktiziert wird.Unter dem „Sumangali“-System leiden rund 200.000 Mädchen zwischen 14 und 17 Jahren aus armen Familien. Versprochen wird ihnen eine größere Geldsumme nach Beendigung einer drei- bis vierjährigen Arbeitszeit. Diese Summe soll zur Mitgift dienen und die Mädchen zu einer Sumangali, einer glücklichen Braut, machen. Gisela Burckhardt, FEMNET, kritisiert: „In Wahrheit schuften die jungen Frauen bis zu 12 Stunden und länger, werden häufig in den besonders anstrengenden Nachtschichten eingesetzt und sind eingesperrt in Unterkünften der Spinnerei ohne Ausgangsmöglichkeiten. Mangelnde Sicherheitsmaßnahmen, minderwertige Mahlzeiten, verbale und sexuelle Belästigungen durch die Vorgesetzten, Krankheiten durch Baumwollstaub und Hitze und eine schlechte Bezahlung, die weit unter dem gesetzlich geregelten Mindestlohn liegt: All das gehört zum unerträglichen Alltag der Sumangali-Mädchen. Auch die versprochene Pauschalsumme am Ende der Beschäftigung wird oft nicht gezahlt.“

"Doch selbst die gesetzlich festgelegten Mindestlöhne reichen in aller Regel und quer durch alle Produktionsländer nicht aus, den Grundbedarf zu sichern. In Wirklichkeit handelt es sich um Hungerlöhne, die zu einem Leben in Armut verdammen - trotz Vollzeitbeschäftigung. Um hier für Abhilfe zu sorgen, müssen auch die Auftraggeber - von A wie Adidas bis Z wie Zara - ihre Abnahmepreise deutlich erhöhen", so Maik Pflaum von der Christlichen Initiative Romero.

Deutsche Unternehmen tragen eine Mitschuld an der Sklavenarbeit der jungen Frauen

In einer von FEMNET in Auftrag gegebenen Recherche in Tamil Nadu wurde festgestellt, dass die Otto-Gruppe und Ernsting’s Family von zwei Nähfabriken Waren beziehen, die ihr Garn aus der gleichen Spinnerei erhalten, in der junge Frauen unter dem Sumangali-System arbeiten. In dieser Spinnerei starb Anfang 2013 eine junge Frau nach 4 ½ Jahren Schufterei. Eine andere Frau, Sathya, 20 Jahre, kündigte nach einem Jahr, weil sie die Plackerei nicht mehr aushielt und erhielt bis heute keine Endzahlung. Wieder andere Frauen berichten von sexuellen Belästigungen bis zum Missbrauch in der Spinnerei.

Otto und Ernsting’s Family, die hier stellvertretend für viele andere Unternehmen stehen, sind Mitglied der Unternehmensinitiative BSCI, die auf ihrer Webseite das Sumangali System verharmlost und es als kulturelles Phänomen Indiens abtut. Gisela Burckhardt meint dagegen: „Unsere Partner in Indien und wir halten das Sumangali System für einen Tatbestand der Zwangsarbeit, das gemäß ILO-Übereinkommen 29 Artikel 2 verboten werden muss.“

Die Termine und den Veranstaltungsort in jeder Stadt – u.a. in Hamburg eine Veranstaltung mit einem Vertreter von BSCI - sowie weitere Informationen und Fotos finden Sie hier: http://www.femnet-ev.de/sumangali-rundreise.

Pressekontakte:

Interviewanmeldungen bei Janina Hotze, E-Mail Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein. oder Telefon 0176/53616420.
Inhaltliche Nachfragen bei Gisela Burckhardt: 01520 - 177 40 80 und Maik Pflaum: 0911 - 214 2345

FEMNET e.V. ist eine gemeinnützige Frauenrechtsvereinigung. Sie setzt sich für die wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Rechte von Frauen ein, insbesondere gegen die Ausbeutung von Frauen in der globalen Bekleidungsindustrie. FEMNET ist Mitglied der Kampagne für Saubere Kleidung.

Die Christliche Initiative Romero (CIR) ist eine entwicklungspolitische Nicht-Regierungsorganisation, die sich seit 1981 für Arbeits- und Menschenrechte einsetzt. Schwerpunkt ihrer Arbeit ist die Unterstützung von Basisbewegungen und Organisationen in Nicaragua, El Salvador und Guatemala sowie die Kampagnen- und Bildungsarbeit in Deutschland. Die Christliche Initiative Romero ist Mitglied der Kampagne für Saubere Kleidung.

 

 

Logos: CIR, Kampagne für Saubere Kleidung, FEMNET

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